Gemeinsam mit Swissgrid und weiteren Marktakteuren hat equalio die Verlängerung der Preisobergrenze für Sekundärregelenergie bis Ende 2026 vereinbart. Als eines der führenden virtuellen Kraftwerke unterstützen wir diesen SRE-Cap aktiv, um Preisspitzen abzufedern und ein stabiles Marktumfeld zu sichern. Wir führen damit unsere konsequente Strategie weiter und gehen den nächsten Schritt, während wir die Einführung neuer, dauerhafter Marktlösungen aktiv mitgestalten.

Ab Mitte 2022 und verstärkt im Frühjahr 2024 stiegen die Preise für Sekundärregelenergie (SRE) auf ein Niveau, das die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) als "fundamental nicht begründbar" bezeichnete. Dieser Anstieg war eine Folge des Wechsels auf ein neues europäisches Auktionsmodell. Da die Schweiz jedoch kein Stromabkommen mit der EU hat, ist Swissgrid von der vollumfänglichen Teilnahme am grenzüberschreitenden Austausch (PICASSO-Plattform) ausgeschlossen. Dies führte zu einer Liquiditätsfalle: Ein hoher Bedarf an Regelenergie traf auf ein begrenztes lokales Angebot. Ohne den dämpfenden Wettbewerb aus dem Ausland konnten inländische Anbieter sehr hohe Gebotspreise verlangen, was die Kosten für das gesamte System massiv in die Höhe trieb.

Um diese Entwicklung zu stoppen, führte die ElCom im März 2025 eine differenzierte Preisobergrenze von 1.000 EUR/MWh ein. Das Modell unterscheidet zwischen zwei Arten von Geboten: Verpflichtende Gebote stammen von virtuellen Kraftwerken, die von Swissgrid bereits vorab eine Entschädigung dafür erhalten haben, dass sie Leistung für den Notfall reservieren (die sogenannte Sekundärregelleistung - SRL). Der Cap verhindert, dass diese Anbieter zusätzlich übermässig hohe Preise verlangen, wenn ihre Energie tatsächlich abgerufen wird. Im Gegensatz dazu stehen freiwillige Gebote von Anbietern, die keine Vorab-Reservierung haben, aber kurzfristig zusätzliche Energie anbieten. Diese Gebote bleiben weitgehend ungedeckelt (bis 15.000 EUR), um den Anreiz zu erhalten, auch in Extremsituationen Energie zur Verfügung zu stellen. Laut ElCom hat dieser Cap Preisspitzen effektiv gebrochen und die Gesamtkosten gesenkt, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.

Obwohl diese Massnahme ursprünglich Ende 2025 hätte auslaufen sollen, haben Swissgrid und die Systemdienstleistungsverantwortlichen (SDV) eine Zusatzvereinbarung erzielt, den Price Cap bis zum 31. Dezember 2026 zu verlängern. Diese freiwillige Verlängerung dient als Brücke, während die ElCom an dauerhaften Lösungen arbeitet, um den Marktmechanismus grundlegend zu verbessern. Ein zentraler Schritt ist die für Januar 2026 geplante Einführung des Single-Price-Mechanismus für Ausgleichsenergie. Dieser soll stärkere finanzielle Anreize für alle Marktteilnehmer setzen, ihre Portfolios von vornherein ausgeglichen zu halten, damit weniger teure Regelenergie abgerufen werden muss. Die ElCom sieht im verlängerten Cap eine notwendige Absicherung, bis diese neuen Regeln oder ein künftiges Stromabkommen mit der EU für eine nachhaltige Marktstabilität sorgen.

Als equalio, eines der grössten SDVs und virtuellen Kraftwerken, haben wir dieser Zusatzvereinbarung auch zugestimmt, da

  • wir sicherstellen möchten, dass die Märkte für eine langfristige Beteiligung stabil sind, um die Einnahmen für unsere Kunden zu maximieren. Kurzfristige Beschränkungen sind vorübergehende Massnahmen, die unsere Strategie langfristig nicht beeinträchtigen werden.
  • die Regelenergie ein wichtiger Bestandteil des Schweizer Stromnetzes ist, und wir möchten dazu beitragen, es so sicher wie möglich zu machen. Die nachhaltige und zukunftsorientierte Bereitstellung von Versorgungsdienstleistungen erfordert die Beteiligung aller Akteure.
  • wir unseren Kunden weiterhin zusätzliche Einnahmequellen bieten und dabei transparent, zukunftsorientiert und effizient bleiben.

Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung unter info@equalio.com.